Alfons
«90 MINUTEN ALLEIN. Erfolgreich, aber keine Euphorie. Der Grund liegt neben dem Platz.»

Oje, oh nein. Das Lesen fühlt sich an wie eine Strafaufgabe. Schlimmer als ein verschossener Elfmeter. Zum Glück ist Abpfiff nach 12 Minuten Lesen. Die Identifikation mit der Nati fehle, Kantönligeist und Nationen-denken herrschten vor. Alfons fragt sich, ob der Schreiber schon einmal den Puls des Sports miterlebt hat. Ich bin halt kritisch, ich beobachte die Realität, ich bin unabhängig und neutral, Facts sind wichtig, würde er wohl argumentieren. Und mit seiner «man»-Meinung auf die Meinung der Schweizer schliessen. Klar, wenn «man» heute kritisch und negativ ist, dann kann man nichts falsch machen. Die neunhundert rot-weissen Fans, die die Reise nach Belfast unternommen haben, sind halt nur ein kleiner, nicht repräsentativer Querschnitt. Oder dass sich an diesem Spiel Basler und Zürcher nebeneinander sich für das Gleiche begeistern, sei die grosse Ausnahme. Aber wie ist das schon wieder mit der gelobten Globlisierung? Dass eine Nationalmannschaft, geschweige denn eine Clubmannschaft, mit Spielern verschiedenster Herkunft besteht, ist schon lange Tatsache. Sieg oder Niederlage, Jubel oder Enttäuschung sind die neuen verbindenden Elemente. Für Spieler und Fans. Das ist die hoffnungsvolle Realität heute. …So oder etwas ähnliches wollte eigentlich Alfons in seinem Leserbrief schreiben. Er hat es dann gelassen. Auch seine Eltern stammen aus Albanien.